Toplagen haben unbestritten Vorteile. Gute Erreichbarkeit, eine repräsentative Ansicht oder ein umsatzsteigerndes Flair durch eine exklusive Nachbarschaft. Nicht selten haben sie aber auch einen entscheidenden Nachteil: Viel zu wenig Parkmöglichkeiten.
Immer öfter verzichten Bauherren auf die klassische Einzäunung ihrer Grundstücke zu Gunsten einer offenen Architektur. Großzügige Auffahrten unterstreichen die Leichtigkeit moderner Bauweisen. Allerdings verleitet oft der gleitende Übergang von Straße zu Grundstück auch andere Verkehrsteilnehmer dazu, das Grundstück zum Halten, Parken oder Wenden zu nutzen. Dass das nicht im Sinne der Bauherren ist, versteht sich von selbst.
Zumindest nicht für die Anlieger. Denn die leiden beträchtlich unter den vielen An- und Abfahrten, Durchfahrten und den oftmals falsch abgestellten Fahrzeugen. Aber was soll man machen? Ständig nur den Abschleppdienst benachrichtigen? Das ist sicherlich nicht vernünftig und schon gar nicht im Sinne einer guten Nachbarschaft.
Es soll nicht nur schön aussehen. Vor allem soll es sicher und zweckmäßig sein. Deshalb investiert die Hamburger Firma Metzler in acht V4A-Edelstahlpoller der neusten Generation. Denn kaum haben abends die Geschäfte geschlossen, beginnt das Nachtleben auf der vielbefahrenen und belebten Straße. Und was liegt näher, als die großzügige Parkfläche vor dem Farbenhaus bei einem ausgiebigen Kneipenbesuch als Parkplatz zu nutzen?
Falschparker sind auch für das Finanzamt Lüneburg ein Problem. Aber auch die Angst vor Terror und Blitzeinbrüchen waren Gründe, vier Antiterror-Poller zu installieren. Schnell mal eben etwas abgeben oder eine Information holen. Dafür wir das Auto schon mal gerne im Fußgängerbereich auf dem Vorplatz abgestellt. Die deutlich sichtbaren Verbotsschilder wurde nur zu oft ignoriert. „Eine reine Beschilderung reicht einfach nicht“, hieß es dazu im Finanzamt.
Zell am See, inmitten der Alpen gelegen und nicht weit entfern von Salzburg, bietet sehr viel Natur und Attraktionen für Touristen und Reiselustige. Sommer wie Winter ist der idyllische Ort der Tourismus-Magnet im Salzburger Land. Mitte Mai bis Mitte Oktober verzaubert beispielsweise mehrmals täglich der „Zeller Seezauber“ die Sinne vieler Besucher. Eine besondere Show für Augen, Ohren mit viel Emotion. All dies hat Zell am See. Nur eines hat es nicht: genügend Parkplätze.
Zugegeben, das Grundstück ist für Falschparker sehr verlockend. Direkt in der Kurve liegend, bietet es sich förmlich als zusätzliche Park- und Haltefläche an. Ob Paketdienste, Taxis oder die Müllabfuhr. Alle nutzten die Auffahrt zum Wenden, Parken oder um „nur mal kurz“ etwas zu erledigen.
Nicht nur Privatleute klagen über die steigende Zahl an Falschparkern und die allseits bekannten „Ich-muss-nur-schnell-liefern“-Paketdienste, die ungeschützte Grundstücke zustellen, Einfahrten blockieren oder als Wendehammer missbrauchen. Auch Großunternehmen haben damit ihre liebe Last, wenngleich in viel größerem Umfang.